Impressionen vom Frühlingsfest 2012
von Regina V. Schopf
Frühsommerliche Temperaturen und ein buntes Familienprogramm lockten zahlreiche Besucher auf den Boltzplatz an der Karnaper Straße zu unserem 15. Frühlingsfest.
An beiden Veranstaltungstagen, dem 28. und 29. April wurde beim geselligen Beisammensein für alle Altersgruppen Unterhaltsames, Kulinarisches und Musikgenuss für jeden Geschmack geboten. Von deftig-herzhaft bis süß reichte das Angebot der fleißigen Helfer, hierbei besonders beliebt die traditionelle Erbsensuppe am Sonntag um 12 Uhr. Viel Sonne und plötzlich ungewohnt hohe Temperaturen brachten besonders dem Getränkestand großen Zulauf. Obwohl man mit dem Ausschank kaum nachkam blieb dank emsigem Bemühen der eifrigen Unterstützer keine Kehle trocken.
Die musikalische Untermalung beim Frühlingsfest hat gleichfalls Tradition und ihren festen Platz in der Programmgestaltung. Brasilianische Perkussionsklänge, dargeboten vom Ensemble „Partido Alto“ eröffneten am Samstag das Fest und begleiteten musikalisch den Fassanstich durch den stellv.Landrat Ernst Buddenberg. Im Anschluss begeisterte der Shandy Chor Rheingold Hilden mit bekannten und gern gehörten Seemannsliedern. Ab 19 Uhr kamen die Freunde von Oldie-Rock und Schwoof beim Tanz im Festzelt mit der Band Hochhaus Freunde auf ihre Kosten.
Am Sonntag um 11 Uhr kündigte unüberhörbar der Einmarsch des Tambourcorps´ Hilden den Fortgang des Festes an. Rasch füllte sich die Bolzplatz-Wiese mit erwartungsfrohem Publikum.
Seit mehr als 85 Jahren hat sich das Tambourcorps Hilden-Süd 1925 durch ein abwechslungsreiches Vereinsleben einen guten und bekannten Namen gemacht. Vielen Freunden und interessierten Bürgern wird die große Jubiläumsfeier im April 2010 am Warringtonplatz -zusammen mit befreundeten Spielmannszügen der Umgebung- noch in bester Erinnerung sein. Mit entsprechendem Beifall wurden dann auch die weiteren musikalischen Darbietungen des Corps bedacht.
Das 1. Mundharmonika-Orchester 1928 hat viele begeisterte Anhänger, wie der herzliche Applaus zeigte. Neben dem bekannten „La Paloma“ mit einem bemerkenswerten Solopart, einem schwungvollen „Hofkonzert im Hinterhof“, dem stimmungsvollen „Über den Wolken“ und vielen anderen bekannten Weisen, überraschte man die Zuhörer mit einem russischen Medley als Reminiszenz an den früheren Staatschef Gorbatschow. Bei dem ursprünglich aus Frankreich herstammenden Song „Rote Rosen“ war zum Ausklang der Darbietungen Mitsingen erwünscht.
Unter der Leitung von Karl-Heinz Schlimm jr. sind seit nahezu 10 Jahren auch die Mitglieder vom Spielmannszug der St. Sebastian Schützenbruderschaft 1870 beim Frühlingsfest des BV Hilden-Süd gerne gesehene und gehörte Gäste. Es war die Idee unseres früheren Vorsitzenden Udo Schütz (verst. 2011), die Veranstaltung mit aus der Umgebung eingeladenen Musikern zu erweitern. Eine gute Initiative und echte Bereicherung im alljährlichen Festprogramm. Bei allen dargebotenen Musikstücken begeisterte das Orchester mit einem melodisch-meisterhaften Wohlklang. Der aufmerksame Zuhörer und Zuschauer erkannte, dass beim gesamten Ensemble sowie dem Orchesterleiter die Freude an der Musik Triebfeder ist, diese Perfektion zu erlangen. Nach Musikstücken wie der einfühlsam interpretierten „Winnetou-Melodie“, der klappernden „Mühle im Schwarzwald“, dem militärischen „Le Petit Soldat“ um nur einige musikalische „Schmankerl“ zu nennen, war der temperamentvoll mitreißende Radetzky Marsch Schlussakkord einer großartigen musikalischen Leistung. Erstaunlich hier die Klangfülle eines diesmal mit „nur“ 29 Mitgliedern besetzten Orchesterkörpers. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen beim nächsten Frühlingsfest ist geweckt! Und wem das zu lange dauert, der hatte die Möglichkeit beim großen Frühlingskonzert des Spielmannszuges in der Schützenhalle Richrath, am 5. Mai weitere Highlights zu genießen.
Die Indianer-Gruppe Iyuptala & Friends, zum ersten Mal beim Frühlingsfest dabei, hat das Anliegen, die historische Kultur nordamerikanischer Indianerstämme, deren Sitten und Gebräuche in der Gegenwart darzustellen. Zielsetzung der drei Gruppenmitglieder ist es, die Menschen zu aktivieren und fernab von bestehenden Klischees über diese bedeutende Volksgruppe und den sogenannten „Wilden Westen“ aufzuklären. Jedes der drei Mitglieder stellt farbenfroh gewandet einen bestimmten Stamm dar. Aus Requisiten, wie Fellen, Leder, Federn oder Perlen, welche zum Teil beim Treffen mit Gleichgesinnten getauscht oder anderweitig erworben werden, entstehen dann in Eigenarbeit die weitgehend authentischen Kostüme. Bei der „Cheyenne-Kriegerin“ Hard-Standing-Woman -mit bürgerlichem Namen Simone Müller- erwachte bereits im zarten Alter von 8 Jahren ein intensives Interesse an indianischer Kultur, deren Verbreitung und Geschichte. Nach nunmehr insgesamt 40 Jahren aus seriösen Quellen erworbenem Wissen, fühlen sie und ihre „Mitstreiter“ sich nach eigener Aussage „tief im Herzen mit der indianischen Kultur verbunden.“
Die ausdruckvollen Tänze der Gruppe, ihr eindrucksvolles Erscheinungsbild und der bemerkenswerte Ausstellungsstand boten vielen Besuchern ein reizvolles Fotomotiv zur Erinnerung an dieses sympathische Individualisten-Trio.
Blitzblank heraus geputzt und zum Teil liebevoll mit Blumen geschmückt präsentierten sich bei der Trecker-Schau die alten Traktoren. Eine besondere Attraktion für die Kinder und die Möglichkeit zu einer gemeinsamen Rundfahrt mit Alfred Nick´s nostalgischem Gefährt durch „südliche Gefilde“.
Nach zwei gelungenen Festtagen gilt unser Dank allen Mitwirkenden sowie den ehrenamtlichen Helfern, welche durch ihr großes Engagement diesen Erfolg ermöglicht und die Gestaltung mitgeprägt haben.